Rundschau Deutschland
Künstlerwerkstatt Lothringer Straße 13
Für die vielbeachtete Überblicksschau „Rundschau Deutschland“ zeigte Daniel Nagel eine Serie monumentaler Kopf-Bilder, die – so die Süddeutsche Zeitung – „Riesenköpfe: zweimal Max Beckmann, einmal Nagel selbst, einmal Picasso“ versammelten. Die Arbeiten hingen in der rohen Fabrikhalle der Künstlerwerkstatt Lothringer Straße und antworteten direkt auf die architektonische Situation: großformatig, nah an der Wahrnehmungsgrenze, körperlich präsent.
Die Kritik ordnete die Ausstellung als Positionsbestimmung einer neuen Malergeneration ein. Etikette wie „Junge Wilde“ oder „Heftige Malerei“ griffen, so Doris Schmidt in der SZ (14./15.3.1981), „nur unvollkommen“. Was spontan wirke, habe „bei näherer Betrachtung mit Spontaneität nur wenig“ zu tun; vielmehr entluden sich „Wut, Unbehagen und Kritik“ in bewusst gesetzten Bildstrategien.
Gegen romantische Verklärung setzte Nagels Beitrag eine direkte, ikonografisch aufgeladene Figuration, die Kanonbilder der Moderne zitiert und konfrontiert – nicht ehrfürchtig, sondern prüfend.
Noch im selben Jahr veröffentlichte Karl Pfefferle im Oktober 1981 als Reaktion auf die Ausstellung „Rundschau Deutschland“ „Das Bilderbuch“ (Edition Pfefferle, München 1981), ein Künstlerbuch, das die Produktivität und experimentelle Energie der damals aktuellen deutschen Malerszene dokumentiert.
Impressionen
Dokumentation
Presseartikel

Doris Schmidt - Süddeutsche Zeitung
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