BILDER 1981
Galerie Six Friedrich
Maximilianstraße 15
Für seine zweite Münchner Einzelausstellung bespannte Daniel Nagel die Wände des Mittelraums vom Boden bis zur Decke mit Nessel und malte direkt in die Architektur hinein – eine immersive Setzung, die die AZ als „Malerei total“ bezeichnete: „In der Galerie hat Nagel den zentralen Raum rundum und bis unter die Decke mit seinen vitalen Leinwänden ‚tapeziert‘: Malerei total.“ (AZ, 16.7.1981).
Im Seitenzimmer hing ein monumentales Einzelbild, dessen „gelbliches Leinwandband … den Expansionstrieb der leuchtenden Farbflächen“ rahmte (Süddeutsche Zeitung, 29.7.1981).
Die Kritiken hoben die Vehemenz und Bildfülle der Arbeiten hervor. Die AZ sprach von „Kunst, die satt macht“ und einem „frechen Panorama“ der Einflüsse – von Cézanne und Matisse über Picasso, Toulouse-Lautrec bis zu Man Ray –, das Nagel zu „den gierigen Sehsinn sättigenden Tableaux“ verwirble; „das Bunte ist dicht, nicht grell“ (AZ, 16.7.1981).
Die Süddeutsche beschrieb „Farben im Raum“, „vehemente Pinselstriche“ und die Gleichzeitigkeit von überlegter Komposition und momentanen Einfällen; Zitate wie Picassos *Kind mit der Taube* kippen ins Unheimliche, während ein „riesenhafter, zu Boden gewandter kahler Schädel“ Melancholie und Ratlosigkeit markiert (SZ, 29.7.1981).
Entstanden in sechs Wochen, teils im Atelier, teils vor Ort, behauptete sich hier – so die SZ – „eine starke Persönlichkeit“, die innerhalb der „heftigen Malerei“ den rationalistischen Tendenzen der Gegenwart eine Absage erteilt (SZ, 29.7.1981).
Impressionen
Einladung
Dokumentation
Presseartikel
